Von
Horst Lohe
Butjadingen.
Die Bundestagswahl hat gestern in der Gemeinde Butjadingen im Vergleich
zum Wahlergebnis 1998 nur geringe Verschiebungen gebracht. Die SPD hatte
vor vier Jahren bei den Zweitstimmen um etwa 7,7 Prozentpunkte auf 49,6
Prozent zugelegt. Gestern rutschte sie leicht auf 48,4 Prozent ab. Die
CDU konnte ihre starken Verluste von vier Prozent vor vier Jahren nicht
wettmachen, erreichte gestern nur 31,3 Prozent (1998: 30,9).
Auch
die Liberalen, die 1994 noch 14,6 Prozent auf sich vereinigt hatten, knüpften
gestern mit 11,8 Prozent an ihr Abschneiden vor vier Jahren (11,7 Prozent)
an. Lediglich die Grünen legten verhältnismäßig deutlich
zu von 4,9 Prozent vor vier Jahren auf gestern 6,1 Prozent. Sie erreichten
damit in der Gemeinde Butjadingen ein etwas besseres Ergebnis als vor acht
Jahren (6,0 Prozent).
Bei
den Erststimmen gelang dem aus Burhave stammenden SPD-Abgeordneten Holger
Ortel im Vergleich zu seiner ersten Kandidatur 1998 ein Zuwachs von 51,2
auf jetzt 53 Prozent. Die neue CDU-Kandidatin Vera Dominke schaffte nur
29,9 Prozent. Ihre Vorgängerin Eva-Maria Kors hatte vor vier Jahren
in Butjadingen 35,1 Prozent erhalten. Deutlich zulegen konnte FDP-Bewerberin
Angelika Brunkhorst von 7,7 auf gestern 11,1 Prozent.
Butjadingens
SPD-Gemeindeverbands-Vorsitzender Christian Bergmann freute sich gestern
Abend: "Damit entsprechen wir nicht dem negativen Bundestrend." Bergmann
glaubt, dass mit dem guten Abschneiden der SPD in Butjadingen der Einsatz
des SPD-Abgeordneten Holger Ortel honoriert worden ist. Ortel habe ja bei
den Erststimmen zugelegt.
CDU-GemeindeverbandsVorsitzender
Meent Bruncken meint, die neue CDU-Wahlkreiskandidatin Vera Dominke sei
relativ unbekannt in Butjadingen, SPD-Bewerber Holger Ortel dagegen "ein
halber oder ein Dreiviertel-Butjenter". Zum relativ guten Abschneiden der
SPD bei den Zweitstimmen: "Anscheinend ist man in Butjadingen mit Schröder
zufrieden, warum weiß ich auch nicht, es ist schon sehr merkwürdig."
FDP-GemeindeverbandsVorsitzender
Helmut Siefken: "Für uns ist die Wahl ganz gut gelaufen. Andernorts
hätte die FDP mehr holen können. Die Partei muss sich jetzt neu
aufstellen. In Butjadingen müssen wir versuchen, die junge Generation
mit ins Boot zu bekommen."
Grünen-Sprecher
Jürgen Sprickerhof: "1,2 Prozent Zuwachs für die Grünen
in Butjadingen - das ist ganz erfreulich. Butjadingen hat Rot-Grün
gewählt."
Nordwest-Zeitung,
23. September 2002
|